Was für eine Veranstaltung. Nicht nur, dass das Orga-Team eine glatte 10 auf’s Parkett gelegt hat. Nein – und das ist in diesem Jahr eine wirkliche Erwähnung wert – auch Petrus war kooperativ. Das Wetter war an allen drei Tagen tipp-topp. Eher vielleicht sogar ein wenig zu warm. Und als der Kreis Viersen in der Samstag-Nacht von heftigen Gewittern heimgesucht wurde, zogen diese brav südlich unseres Flugplatzes vorbei. Puh – doch kein Chaos auf dem Zeltplatz mit verzweifelten und durchnässt zitternden Jugendlichen auf der Suche nach Trockenheit. Nein, alles super gelaufen.
Alles in allem waren ca. 100 jugendliche Luftsporttreibende zu Gast auf dem Niershorst. Die meisten sind am Fr. nachmittag angereist. Pünktlich zum Luftsportjugendtag, der ab 19:00 stattfand. Danach gemütlicher Abendausklang bei Grillgut und Bierchen. DFS-sei-Dank dann am Samstag morgen ganz früher Beginn. In ihrer Weisheit hat die DFS ja verfügt, dass Motorkunstflug am Wochenende nur bis 13:00 zulässig ist. Vermutlich, damit man die ab Mittag in den Einfamilienhaussiedlungen anspringenden Rasenmäher besser hört. Daher mußten die Jugendlichen früh raus, die für den Samstag Motorkunstflug gebucht hatten. Eine Pitts und eine Extra waren den ganzen Vormittag im unermüdlichen Einsatz – rauf, turnen, runter, nächster.
Parallel dazu, der deutlich gemütlichere Flug in Cessna oder Remo. Weiterer Aufreger: Segelkunstflug. Bis weit in den Nachmittag auch hier strammes Turnprogramm. Das Pfeifen der DG1000 ist (bislang) noch kein Grund für die DFS auch hier überregulierend einzugreifen. Glück für uns. Und last-but-not-least der Top-Adrenalin-Kick: Fallschirmspringen. Dank der tatkräftigen Hilfe von Fallschirmsport Grefrath kamen auch hier alle zu ihrem Spaß.
Und am Boden: Bundeswehr-Infostand, Simulatorfliegen, Bungee-Run, Raketenbauen (und fliegen lassen) und Kistenklettern. Auch hier Schlangen, viel Gelächter und Spaß. Dazwischen ein Hauch von „Apocalypse Now“ als der Bundeswehr SAR UH-1D aus Nörvenich zu Besuch kommt. Die superfreundliche Besatzung wurde nicht müde alle Fragen der Jugendlichen zu beantworten.
Der weitere Nachmittagsverlauf gestaltete sich dann angesichts der immer höher steigenden Temperaturen äusserst entspannt. Das Programm hatten wir bis in den frühen Nachmittag fix abgespult, so dass ab ca. 15:30 Zeit war für Freibad oder einfach nur im Schatten chillen. Entspannung und Vorbereitung für die große Fete, die ab 19:00 zunächst mit der Öffnung der Imbissbude begann – all you can eat Currywurst/Pommes. Ein Traum für so manchen. Gegen 20:00 dann die Stars des Abends: Die Flugplatzkapelle aus Stölln. Die fünf sind extra für das Airlebnis aus Stölln gekommen – ein 1.000km Ziel-Rück für uns. Und natürlich kamen die „großen Hits“, wie „Kackemann„, „Lepo fahr’n“ und „Elektrowinde„. Vor dem Konzert gab es zaghafte Fragen, der Band, ob sie hier, im tiefen Westen, überhaupt bekannt sind. Spätestens aber, als das Publikum laut grölend „Mammamma bitte schenk mir eine Elektrowinde“ skandierte, waren diese Zweifel verflogen. Ab ca. 22:00 bis weit in den Morgen dann Dance-Music und dazu lecker kaltes Bier. Bei so einer „intensiven Fete“ ist es sehr erfreulich, wie wenig dabei zu Bruch ging. Lediglich ein leerer Feuerlöscher war zu beklagen – vermutlich um einen drohenden Dachstuhlbrand in einem Aldi-Zelt zu verhindern. Gut gemacht, Männer.
Das Frühstück am Sonntag war dann eher eine ruhige, fast schon stille Angelegenheit. Bleiche Gesichter und strubbelige Haare an allen Tischen. Rechtzeitig vor Flugplatzöffnung mobilisierten sich die Jugendlichen dennoch, um einmal den gesamten Flugplatz abzugehen und etwaig herumliegenden Müll abzusammeln. Auch hier – extrem wenig Hinterlassenschaften.
Alles in allem eine super Veranstaltung. Die Jugendgruppe des LSV Grenzland e.V. hat zusammen mit der Luftsportjugend NRW ganze Arbeit geleistet. Unser Dank geht an alle, die uns an diesem Wochenende unterstützt haben. Allen voran die vielen ehrenamtlichen Helfer, unsere Unterstützer Avia und das Restaurant und Brasserie Kaiserhof, den Piloten, die bei großer Hitze unermüdlich geflogen sind und allen anderen, die geholfen haben, dass dies ein Super-Event wurde. Bis zum nächsten Jahr auf einem anderen Flugplatz in NRW.