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Ausweitung des Luftraum C – Mehr Krach und weniger Freiheit am Himmel

Ausweitung des Luftraum C - Mehr Krach und weniger Freiheit am Himmel

Im vergangenen November beschloss die Luftraumkonferenz in Düsseldorf wesentliche Änderungen des regionalen Luftraums. Die Deutsche Flugsicherung möchte die Grenze des Luftraum C am Niederrhein weiter nach Westen verschieben. Die Folge sind erhebliche Einschränkungen für die dort beheimateten Luftsportler und eine erhebliche Zunahme des Fluglärms entlang eines Korridors von Lobberich im Norden über Heinsberg-Kückhofen bis nach Jülich. Im fraglichen Bereich will die DFS den freigabepflichtigen Luftraum C von heute ca. 3.000m auf dann ca. 1.350 absenken. In diesem Bereich finden Landeanflüge nach Düsseldorf statt, die heute weiter östlich geführt werden. Bei Landungen in östlicher Richtung können sich die betroffenen Gemeinden schonmal auf ein erhebliches Mehr an Krach von oben einstellen. Hier kann man die genauen Änderungen sehen.

Einen wirklichen Grund nennt die DFS nicht – die Verkehrszahlen in Düsseldorf steigen zwar seit Jahren wieder ein wenig an, werden in 2017 aber in etwa auf dem Niveau von 2008 liegen. Und auch in 2008 kam man gut mit der bestehenden Infrastruktur hin. So kann man nur mutmaßen: es gibt keinen anderen Grund, ausser der Bequemlichkeit der Lotsen und dem Wunsch der Airlines ein paar Liter Sprit zu sparen. All dies auf dem Rücken der Luftsportler und derer, die im neu geschaffenen Bereich mehr Krach erdulden müssen.

Dies nahm der heimische Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer und sein Landtagskollege, Dr. Marcus Optendrenk, zum Anlass, den geschäftsführenden Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Christian Schmidt, anzuschreiben. Beide betonen unter anderem, dass durch die Änderungen entstehende Verkehrsdichte die Gefahr von gefährlichen Annäherungen erhöht werde. Allein am nördlichen Niederrhein und den angrenzenden Niederlanden sind mehr als 150 Segel- und Motorflugzeuge mit hunderten von Luftsportlern beheimatet. Zudem käme es zu einem Rückgang des Thermik-Raums, der insbesondere von Segelflugzeugen genutzt wird.

„Der Wunsch der Deutschen Flugsicherung nach einer Ausweitung des Luftraums in diesem Bereich ist nachvollziehbar. Dennoch möchten wir zu bedenken geben, dass insbesondere im stark frequentierten Luftraum im Westen Nordrhein-Westfalens ein besonderes Augenmaß erforderlich ist. Vor diesem Hintergrund würden wir uns freuen, wenn Sie den Plan der Deutschen Flugsicherung noch einmal prüfen lassen würden – auch mit Blick auf den bei uns beheimateten Luftsport“, betonen Uwe Schummer und Dr. Marcus Optendrenk in ihrem Schreiben an den Bundesminister.

Wir Luftsportler bedanken uns sehr für die Schützenhilfe von Seiten unserer Politiker. Und wir hoffen, dass das Schreiben unserer beiden gewählten Vertreter nochmals einen Nachdenkprozess zu unser aller Gunsten beim Minister auslöst.